Gebaut von TAKRAF im Jahre 1970, ursprünglich für sechs Personen oder 500kg ausgelegt – so kannte man den P053 aus zahlreichen DDR-Hochhäusen der 1960er und 1970er Jahre. Eine der wenigen noch betriebsfähigen Anlagen befindet sich derzeit (Stand: 2014) in Thale. Klingl3r hat davon ein Video angefertigt und bei Youtube veröffentlicht:
Ich habe außerdem beschlossen, auch meine eigene 3D-Animation zu verlinken, die einen unserer beiden Aufzüge im Urzustand von 1970 zeigt. Ich arbeite seit 2008 mit Cinema 4D an diesem Projekt:
1992 wurde die Anlage erstmals renoviert
1992 wurden die Erfurter Anlagen erstmals gründlich saniert. Die Rahmenwerte änderten sich damals von sechs auf acht Personen sowie von 500kg auf 630kg. Die Nenngeschwindigkeit von 1,0m/s blieb ebenso erhalten wie das Gros der Baugruppen: Die Fahrkörbe, Triebwerksrahmen und das Schachtgerüst blieben erhalten; erneuert wurden die Kabinen, Triebwerke und die Steuerung.
Blick in den Schacht: Der Zustand nach 1992 (und quasi auch seit 1970).
Ebenfalls in der Version ab 1992: Hier bei einem Stromausfall im Jahre 2013.
Die Stockwerkanzeige in der Kabine vorm Umbau, hier im Jahre 2011.
Die Aufzüge hatten ab 1992 Teleskoptüren. Hier eine Aufnahme von 2011.
2015 wird die Anlage grundlegend umgebaut
Anfang 2015 wurden die beiden Aufzüge erneut renoviert; diesmal wurden jedoch alle Module ausgetauscht. Die neuen Aufzüge sind binnen weniger Wochen nacheinander umgebaut worden und verfügen jetzt auch über neue Triebwerke, Triebwerksrahmen, Schachtgerüste, Fahrkörbe, Fangvorrichtungen und eine neue Sammelsteuerung. Die Nenngeschwindigkeit wuchs nun von 1,0m/s auf 1,6m/s und die Traglast durch Wegfall der abschließbaren Trennwand (des „Rucksacks“) von acht auf 13 Personen respektive von 830kg auf 1.000kg:
Die Seile am alten Gegengewicht sind gekappt. Der Rahmen ist…
… dem des neuen Gegengewichts gewichen. Es wird gerade beladen.
Das alte Fangseil mit der alten Spannscheibe in der Schachtgrube.
Das neue Fangseil mit der neuen Spannscheibe in der Schachtgrube.
Die alten Aufsetzfedern werden entfernt und anschließend…
… durch neue Aufsetzdämpfer für Fahrkorb und Gegengewicht ersetzt.
Die Kabine entriegelt die Schachttür über diese Mitnehmer.
Bei verriegelter Schachttür sind die Schließkontakte geschlossen.
Rollen unterm Fahrkorb: Die alten Kuven sind Vergangenheit.
Der Fahrkorb mit ersten Kabinenteilen sowie der Aufsetzsockel.
Die nahezu fertige Kabine. Empfindliche Oberflächen sind noch beklebt.
Wenige Tage später ist unter der Kabine auch die Schutzblende montiert.
Erster Eindruck: Offenbar erhält die Kabinendecke LED-Leuchten.
Wenige Tage später: Der Verdacht mit den LED-Spots hat sich bestätigt.
Luxuriös: Den Kabinenboden schmückt eine edle Marmorplatte.
Es gibt leider auch eine Reklametafel. Noch ist sie allerdings sehr informativ.
Die alte Fangvorrichtung im Schrott. Zu sehen sind u. a. die Bremskeile.
Nun auch im Schrott: Das alte Triebwerk und der Triebwerksrahmen.
Der neue Rahmen mit Ableitscheibe und das neue Triebwerk sind da…
… wieder klassisch mit Schneckengetriebe und Federspeicher.
Ein Schachttürschlitten. Der Zahnriemen verbindet die gegenläufigen Türflügel.
Auch im Keller ist die inzwischen verschließbare Schachttür beklebt.
Das neue Schachtlicht wird mit äußerst hellen LEDs betrieben und…
… verursacht bizarre Lichteffekte auf den Etagenböden.
Einigen Lesern ist in den letzten Bildern vermutlich auch der Begrenzer…
… aus DDR-Fertigung (LuK/Licht und Kraft Dresden) aufgefallen.
Der war nach 1986 als Ersatzteil in die Anlage gekommen und lebt nun…
… in meiner kleinen privaten Aufzugteile-Sammlung fröhlich weiter.
Schnell und neu: Wir machen eine Probefahrt
Im April 2015 wagen wir nun also eine Probefahrt. Bis auf Kleinigkeiten sind beide Aufzüge fertig. Es bleibt zu hoffen, dass sie möglichst pfleglich behandelt werden und auch in vielen Jahren noch durch Zuverlässigkeit, Glanz und Geschwindigkeit Mieter und Besucher beeindrucken. Heben wir ab!